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Das neue Geld ist digital!

Der Finanzsektor ist einer massiven Umwälzung unterworfen

Es ist für alle schon seit einiger Zeit nur allzu offensichtlich, dass der Finanzsektor einer massiven Umwälzung unterworfen ist. Auch die Banken sehen das und schaffen es nicht, sich den Veränderungen anzupassen. Sie sind von der Geschwindigkeit und von der Massivität der Veränderung schlicht überrollt worden.

Jetzt hat dieser digitale Tsunami auch das größte deutsche Geldinstitut erreicht, den bisherigen Erfolgsgarant und das Aushängeschild des deutschen Bankwesens.

Hatte die Deutsche Bank vor einem halben Jahr bereits angekündigt, jede dritte Filiale zu schließen, meldet sie aktuell in einer Pressekonferenz einen Rekordverlust von 6 Mrd. Euro und die Streichung von 15.000 Stellen! Schöpferische Zerstörung in allen Branchen!

Die digitale Welle überschwemmt durchweg alle Branchen. Junge, dynamische Unternehmen (hauptsächlich aus den USA) drängen auf den Markt und üben Druck auf das Establishment aus. Eine neue Generation von Wettbewerbern drängt auch in den Finanzmarkt, mit innovativen und disruptiven Strategien. FinTechs (wie SimCorp), Online-Banken, Online-Zahlungsanbieter (wie PayPal), Digital Disruptors (wie Square), Netzbetreiber (wie Telefónica) oder digitale Giganten (wie Apple).

Die Banken verlieren den Kunden aus dem Auge

Doch was unterscheidet die neuen Wettbewerber von der „old economy“? Was diese Wettbewerber sicherlich vereint, ist die Herangehensweise, mit der sie die Geschäftsmodelle der alten etablierten Geldinstituten angreifen. Alle stellen sowohl die konstante technologische und digitale Innovation als auch den Verbraucher und die Lösung seiner Probleme in den Mittelpunkt ihres Angriffs.

„Durch konsequente Ausschöpfung der digitalen Möglichkeiten, die umfassende Nutzung aller vorhandenen Daten und die permanente Interaktion mit dem Kunden stoßen sie in Marktsegmente vor oder erschaffen neue.“ So der Unternehmensberater und Wirtschaftsexperte Michael Prothmann, der mit der Michael Prothmann Consulting Group viele Volksbanken, Sparkassen und internationale Banken berät.

Dies sind genau die Segmente, in denen klassische Banken die Wünsche der Kunden bisher nicht ausreichend erkannt und bedient haben oder es nicht schaffen, schnell und konsequent genug zu reagieren. Die Deutsche Bank -Studie „FinTech – Die digitale (R)evolution im Finanzsektor“ hatte bereits 2014 erkannt: „Die Durchdringung des Internets und somit datengetriebener Technologien, moderner Analysemethoden und virtueller Infrastrukturen machen vor keinem Haushalt, keinem Land, keiner Branche, keiner Wertschöpfungskette und keinem Geschäftsmodell halt.“

In den Strategiezentralen der Bankentürme ist also alles bekannt. Banken sind Erkenntnisweltmeister und schaffen es doch nicht, sich dem Markt anzupassen. Seit Darwin wissen wir: Nicht die Größten überleben, sondern die Anpassungsfähigsten.

Die Deutsche Bank muss jetzt zu Radikalmaßnahmen greifen, um ihre Zukunft zu sichern.

Das Zauberwort für Banken heißt „Daten“

Was können sie tun? Auf technologischer Seite können sie sicherlich rasch aufrüsten. Doch schaffen Sie es auch, den neuen Wettbewerbern in deren Kernkompetenz Paroli zu bieten. Diese haben nur einen Fokus: Was will der Verbraucher? So liefern auf ihn zugeschnittene Produkte.

Viele Banken gehen den umgekehrten Weg und verlieren den Kunden aus den Augen. Der Konsument ist es mittlerweile in allen Bereichen gewohnt, dass man mit ihm denkt und seine Perspektive einnimmt.

Zu viele Bankhäuser verstehen „digital“ noch als einen einzigen Online-Kanal und steuern diesen separat. Aber die Kunden leben und denken kanalübergreifend. Und Omnichannel ist bei allen etablierten Kunden noch ein Fremdwort. Beim Omnichannel-Banking entscheidet jeder Kunde selbst, wie er seinen Kaufprozess gestaltet. Er will die Kanäle wechseln, wie es ihm beliebt und erwartet, seine Customer Journey überall nahtlos weiterzuführen zu können. Um dies leisten zu können, müssen Banken bedingungslos die übergreifende Zentralisierung der Prozesse und – fast noch wichtiger – der Informationen und Daten über ihre Kunden vorantreiben. Banken können nur verstehen, was Ihre Kunden wollen, wenn sie diese kennen. Es geht dabei keinesfalls um personenbezogene Daten, sondern um Nutzer- und Interessensprofile. Doch das Wort „Daten“ schreckt die Banken ab. Sie lassen alle Hände konsequent vom Topf, um sich nicht zu verbrennen. Damit überlassen die Banken den FinTechs das Feld.

Das Omnichannel-Banking muss Chefsache werden

Nur wenn die Chefetage der Banken den Omnichannel-Kunden tatsächlich wahrnimmt und als Chance begreift, werden Sie ihre Möglichkeiten wahren. Dazu müssen Sie ihre Organisationen konsequent kundenzentriert strukturieren. Zudem sind sie gehalten, in Ihrem Denken und Handeln Daten, Innovation und Schnelligkeit zu vereinen.

Banken sollten Produkt und Service miteinander verschmelzen und eine digitale Kundenerfahrung schaffen. Nur so bleiben sie konkurrenzfähig. Ein Beispiel hierfür ist die klassische Baufinanzierung, die heute über digitale Kanäle beworben und per Videofunktion beraten wird, um online abgeschlossen und ausgezahlt zu werden.

Das Thema ist durchaus auf der Agenda vieler Bankenchefs, jedoch fehlt es in der Regel an Digitalisierungs- und Umsetzungs-Know-how in ihren Organisationen.

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Michael Prothmann Consulting Group
Moltkestr. 99, 50674 Köln